DIY KOSMETIK: FLÜSSIGSEIFE EINFACH SELBER MACHEN
April ist der Monat für DIY Kosmetik der „5 Blogs 1000 Ideen“-Challenge mit Dani von Gingered Things, Filiz von filizity, Renate von titatoni, Lisa von dekotopia & Kristina von Bonny und Kleid.
Kosmetik selber zu machen hat mich schon länger gereizt, denn viele Produkte haben bei mir über die Jahre einen ähnlichen Effekt erzielt. Gerade was die Augen angeht, bin ich super empfindlich (geworden). Wenn man sich einmal näher mit den ganzen Inhaltsstoffen von Kosmetik und Pflegeprodukten beschäftigt, wird einem ganz mulmig, was hier alles an giftigen und schädlichen Substanzen zum Einsatz kommt.
Giftige Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten
Im Normalfall benutzt man die Produkte täglich und über Jahrzehnte: Duschgel, Shampoo, Haarspülung, Augencreme, Gesichtscreme Tag, Gesichtscreme Nacht, Bodylotion, Lippenpflege, Waschgel, Make-up Entferner, Deo, Grundierung, Puder, Abdeckstift, Eyeliner, Mascara, Lippenstift, Rouge, Lidschatten, Augenbrauenstift, Nagellack, Parfum… Ok, ich hör schon auf. Also eben viele, viele Produkte. Besonders schwierig finde ich krebserregende Substanzen in diesen Produkten, aber auch welche, die in das Hormon- und/oder Immunsystem eingreifen. Oft ergänzt durch Stoffe wie PEG-Derivate, welche die Haut noch zusätzlich durchlässig machen. Hat sich eigentlich noch niemand über die starke Zunahme von z. B. Schilddrüsenerkrankungen wie z.B. Hashimoto (bei Frauen!) gewundert?
Eigentlich ist es naheliegend: wenn wir Jodtinktur oder Magnesium-Öl auf unsere Haut auftragen, dann ziehen diese Stoffe sofort ein und werden schnell zu den Stellen in unserem Körper gebracht, bei denen ein Mangel ausgeglichen werden muss. Wadenkrämpfe und Muskelschmerzen verschwinden, Entzündungen heilen schnell ab. Auch äußerlich aufgetragene Schmerzgele wirken über die Haut bis tief in die Muskeln, Sehnen und Gelenke hinein. Bei schädlichen Inhaltsstoffen fragt sich kaum einer, ob sie nicht vielleicht genauso schnell vom Körper aufgenommen werden und welche (unerwünschten) Wirkungen sie dort entfalten…
DIY Kosmetik selber herstellen
DIY Kosmetik ist für mich daher ein guter Anlass einmal genauer hinzusehen. Was verwende ich eigentlich alles so tagtäglich? Kann ich vielleicht das ein oder andere Produkt mit weniger (und besseren) Zutaten selbst mache?
Meine Wahl für die DIY-Challenge ist auf Flüssigseife gefallen, da ich dekorative Kosmetik etwas weniger exzessiv verwende wie Seife, Duschgel und Co. Auch wollte ich für den Anfang mit einem leicht nachzumachenden DIY starten. Passenderweise neigt sich unsere Flüssigseife gerade dem Ende. Der ideale Zeitpunkt also, sie durch eine bessere Variante zu ersetzen.
Der Dauerbrenner beim Selbermachen von Kosmetik ist ja eigentlich die klassische Handseife, welche sich auch wunderbar als Geschenk eignet. Mmh, und jetzt komm ich: Verwendet Ihr auch lieber Flüssigseife im praktischen Spender als richtige Seifenstücke? Ich (leider) ja.
Der Vorteil liegt für mich klar auf der Hand: Keine unansehnlichen, rissigen und verkrüppelten Seifenreste im Bad, genaueres Dosieren, keine wegrutschende Seife, die noch einmal eine Extrarunde im Waschbecken dreht, bevor man sie (vielleicht) einfängt…
Da es in der Herstellung deutlich günstiger ist, werden gerade bei konventionellen Flüssigseifen oft nur synthetische Tenside und weitere künstliche Stoffe wie Farbstoffe, Duftstoffe und Konservierungsmittel verwendet. Dabei kann man Flüssigseife ganz leicht und günstig selbst herstellen. So weiß man vor allem auch, was drin ist. In unseren Fall: nur natürliche Zutaten und nur das, was wirklich nötig ist. Das ist nicht nur besser für uns, sondern auch für unsere Umwelt.
Ein weiterer Vorteil ist das Einsparen der vielen, vielen (Nachfüll-)Plastikverpackungen.
Für Deine selbst gemachte Flüssigseife kannst Du entweder einen alten Plastikspender verwenden oder Du besorgst Dir z. B. einen aus Glas, der auch gleich eine viel stilvollere Atmosphäre im Badezimmer schafft.
Flüssigseife ganz einfach selber machen
Als Basis für die Flüssigseife kannst Du feste Natur- oder Kernseife verwenden. Auch Seifenreste bieten sich hierfür hervorragend an. Achte beim Kauf der Seife auf gute, natürliche Zutaten (am besten nur hochwertige Öle kombiniert mit Seifenlauge) und darauf, dass sie palmölfrei ist bzw. dass es sich um zertifiziertes Bio-Palmöl handelt. So bist Du für Dich und für die Umwelt auf der sicheren Seite.
Meine Anleitung stellt die schnellste und einfachste Variante dar, Flüssigseife selber zu machen. Je nach Belieben kannst Du die Seife noch mit ätherischen Ölen (wie wäre es z. B. mit Zitrone, Mandel, Lavendel oder Rose?) ergänzen und optisch dazu passend mit Lebensmittelfarbe einfärben. Auch 1 TL Honig kannst Du noch als zusätzliche, pflegende Komponente hinzufügen.
Tipp: Bereite nur so viel Flüssigseife zu wie Du in den nächsten 1 bis 2 Monaten auch realistisch verbrauchst. In meinem Rezept sind es 500 ml. Was bei DIY Kosmetik gerne verschwiegen wird, ist die Haltbarkeit. Konventionelle Flüssigseife enthält chemische Konservierungsmittel und ist daher fast „unbegrenzt“ haltbar. Auch kommen meist nur Tenside zum Einsatz und eben keine echten Öle, die irgendwann ranzig werden können.
DU BRAUCHST:
- 30 – 40 g Naturseife* oder 15 – 20 g Kernseife*
- 500 ml Wasser
- ein paar Tropfen ätherisches Öloptional * (optional)
- ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe* (optional)
- 2 EL Kokosöl *, Olivenöl *, Mandelöl * etc. (optional, rückfettend, falls Du Kernseife verwendest)
- 1 TL Glycerin* (optional, für Extra-Feuchtigkeit)
- 1 TL Honig (optional)
- Küchenreibe
- Topf
- Schneebesen
- Seifenspender
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UND SO GEHT’S:
1. Die Seife mit einer Küchenreibe fein reiben und zusammen mit 500 ml Wasser in einen Topf geben. Unter Rühren zum Kochen bringen und kurz aufkochen lassen.
2. Nimm den Topf vom Herd und lass die Flüssigseife einige Stunden abkühlen. Gelegentlich umrühren.
3. Je nach verwendeter Seifenart bzw. je nach Zusammensetzung der Öle variiert die benötigte Menge der Natur-/Kernseife ein wenig. Sollte die Seife zu dickflüssig werden, einfach mit heißem Wasser verdünnen. Ist sie zu dünn: noch einmal aufkochen und mehr geriebene Seife hinzufügen. Beachte, dass die Flüssigseife in den ersten 12 bis 24 Stunden noch ein wenig eindickt.
4. Die selbst gemachte Flüssigseife in den Seifenspender füllen.
Übrigens ist selbst gemachte Flüssigseife auch eine schöne und persönliche Geschenkidee, z.B. zum Muttertag. Versehen mit dem Lieblingsduft der zu beschenkenden Person oder noch mit einem optischen Akzent durch Lebensmittelfarbe.
Werde dein Rezept am Wochenende ausprobieren. Mache das zum ersten Mal und bin gespannt, wie es wird!
Hallo Birgit,
Wann kann ich das Glycerin und das ätherische Öl dazugeben?
LG Irina
Hallo Irina,
das Glycerin kannst Du bereits mit in die heiße Seifenflüssigkeit dazu geben.
Das ätherische Öl erst wenn die Seife abgekühlt ist, sonst verdampft der Duft.
Liebe Grüße,
Birgit
Hallo Birgit,
Ich werde das Rezept auf jeden Fall ausprobieren.
Allerdings habe ich noch eine Frage: woher ist denn der tolle Seifenspender? Der ist aus Glas, oder?
Ich bin nämlich auf der Suche nach so einem und bin bisher leider nicht fündig geworden.
Viele Grüße
Birgit
Ja, der ist aus Glas. Den gab es vor einiger Zeit mal bei „Sostrene Grene“ (Werbung, unbeauftragt und selbstgekauft).
Hallo Irina,
Das Rezept ist super und geht Ruck zuck ,
Ich hab sehr trockene Hände und bin super zufrieden 😊😊😊 Ich hab die Seife nach dem abkühlen allerdings noch mit dem Mixer aufgeschlagen, da mir die Konsistenz etwas zu „schleimig „ wahr. Vielleicht noch ein kleiner tip 😊 lg Marina
Ja, das ist eine gute Idee mit dem Mixer. Danke, dass Du den Tipp teilst.
Habe Unmengen Hotelseifen geerbt, bereits geraspelt und Flüssgiseife daraus gekocht, aber die zieht Fäden nach kurzer Zeit. Habe gelesen, dass man Natron (wieviel??) oder Glycerin dagegen einmischen kann, woher bekomme ich Glycerin? Danke für einen Tipp!
Liebe Barbara, entschuldige die verspätete Antwort. Das Glycerin ist bei den Zutaten verlinkt. Meins ist von Amazon. Ich glaube aber auch, in der Drogerie schon mal eins gesehen zu haben.
Eine Frage zur Haltbarkeit, Du schreibst 1-2 Monate ist das korrekt, da ich meistens immer nur höre, dass es nur 1-2 Wochen haltbar wäre?
Hallo Manfred, ja, das ist unsere Erfahrung mit der Haltbarkeit. Interessant, dass Du öfter was von 1 bis 2 Wochen gehört hast. Das wundert mich. So schnell verbraucht es sich ja auch nicht.