Immer öfter hinterfrage ich Dinge in meinem Leben und in meinem Alltag. Besonders seit ich die Diagnose von zwei Autoimmunerkrankungen bekommen habe, mache ich mir Gedanken über eine gesunde Ernährung und Lebensführung. Darüber wie Lebensmittel erzeugt werden, über Pestizide und Zusatzstoffe. Was steckt alles an Giften in meinem Alltag, in meinem Essen, in meiner Kosmetik?

E-Zusatzstoffe in Ostereierfarben

Ich bin damit aufgewachsen, dass Ostereier in kleine, weiße Gefäße mit 250ml Wasser gelegt werden, zusammen mit einer Färbetablette der Firma H******* und zwei EL Essig. Das ging schnell, machte kaum Aufwand und das Ergebnis war nahezu perfekt reproduzierbar. Obwohl die Schale intakt war, hat sich die Farbe doch immer irgendwie durch die Schale gearbeitet und das innenliegende Ei miteingefärbt. Richtig appetitlich fand ich das nie, wenn das Eiweiß dann signalrot oder dunkelblau war.

Schon damals in den 80er Jahren fing man an diese Farben mit den wohlklingenden Namen wie E 104 Chinolingelb, E 122 Azorubin oder E 131 Patentblau kritisch zu sehen. Es hieß, dass sie bei empfindlichen Personen Pseudo-Allergien auslösen könnten. Da sie aber auch in vielen (Kinder-)Süßigkeiten steckten, machten sich wohl die wenigsten Menschen Gedanken über das Ostereier färben, denn schließlich färbt man ja hier nur die „Schale“…

ostereier rotkohl rote-beete kurkuma

Problematische Stoffe in Ostereierfarben

Über die Jahre kamen weitere Untersuchungen zu den Farbstoffen zu Tage. Was die Wenigsten vermutlich wissen: die Farbstoffe enthalten oft Aluminium, welches nicht gekennzeichnet werden muss. Das Metall steht im Verdacht Demenzerkrankungen im Gehirn, wie Alzheimer oder Parkinson, zu fördern. Auch wirkt es als Metall-Östrogen und greift damit in den Hormonhaushalt ein.

Bei Kindern wurde hyperaktives Verhalten mit diesen Farbstoffen in Verbindung gebracht. Länder wie Amerika (!), Neuseeland und Australien haben Chinolingelb aus eben genannten Gründen sowie auf Grund von Kontaktallergien und nerven- bzw. erbgutschädigender Wirkung verboten. Bei uns findet es nach wie vor freudig Verwendung als Lebensmittelfarbe. Na dann, guten Appetit.

Eier natürlich färben

Die letzten Jahre habe ich Ostereier meist nur bunt beklebt. Dieses Jahr sollen es aber wieder gefärbte Eier sein. Es ist einfach so viel schöner und festlicher mit bunten Farben auf dem Ostertisch. Ich habe mich daher auf die Suche gemacht, mit welchen Naturmaterialien man Ostereier natürlich färben kann. Und ich war überrascht wie einfach und naheliegend es letztlich ist. Und vor allem wie kräftig die Farben werden! Mit meiner Anleitung kannst Du gelbe, rote, grüne und blaue Ostereier auf ganz natürliche Weise färben.

DU BRAUCHST:

  • Weiße Eier (zu braunen Eiern kann ich leider nichts zu den Farbergebnissen sagen, ich würde aber weiße vorziehen)
  • 1 Glas eingelegte rote Beete
  • 1 TL Kurkuma-Pulver
  • 1 Kopf Rotkohl
  • Natron *
  • 4 Gläser
  • Essigessenz
  • Wasser

UND SO GEHTS:

1. Reinige die Eier zuerst mit Essigwasser, dadurch nimmt die Schale später besser die Farbe an.

2. Die Eier werden NICHT mit den Lebensmitteln zusammen gekocht, sondern später nur in den Farbsud gelegt. Du kannst den Rotkohl und die rote Beete also noch essen, was ich doppelt praktisch finde.

3. Koche die Eier – parallel zu den Färbevorbereitungen –  für 10-12 Minuten (je nach Größe) hart. Die Eier nicht abschrecken, dadurch entstehen mikroskopisch kleine Risse, wodurch die Haltbarkeit der Eier herabgesetzt wäre. Unbeschädigte, hartgekochte Eier sind ansonsten bis zu vier Wochen im Kühlschrank haltbar.

4. Schneide den Rotkohl klein und lass ihn mit 1,5 Liter Wasser für ca. 45 Minuten bei kleiner Hitze köcheln. Wenn das Kraut fertig ist, fängst Du die Flüssigkeit durch ein Sieb auf. Die Flüssigkeit teilst Du auf zwei Gläser auf. In einem Glas löst Du 1 TL Natron auf, in das andere Glas kommen 2 EL Essigessenz. Mit Natron wird die Eierschale später grün und durch die Essigessenz blau. Der Essig fungiert hierbei als Farbverstärker für den blauen Rotkohlsud..

5. 250ml Wasser mit einem gehäuften TL Kurkuma-Pulver aufkochen lassen. Nicht wundern, durch das Aufkochen wird der Sud orange. Dann die Flüssigkeit etwas abkühlen lassen und ebenfalls in ein Glas füllen. 2 EL Essig dazu geben (jetzt wird der Farbton wieder sonnig gelb)

6. Den Saft der roten Beete durch ein Sieb auffangen, kurz erhitzen und etwas abkühlen lassen. Auch hier ebenfalls 2 EL Essig hinzufügen.

7. Wenn der Sud jeweils etwas abgekühlt ist, kommen die Eier zum Färben dazu.

8. Die Dauer hängt davon ab, wie stark Du das Farbergebnis haben möchtest. Bei einer Stunde sind die Farben blasser, pastelliger, bei 3 Stunden bereits recht kräftig und über Nacht besonders intensiv. Ich habe meine Ostereier 3 bis 4 Stunden im Farbbad gelassen. Mit einem Esslöffel kannst Du die Eier zwischendurch ein wenig herausheben und die Färbedauer so Deinem persönlichen Geschmack anpassen.

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